Clubpräsident Diego Schmidhalter begrüsst die Rotarymitglieder zum 27. Meeting. Infolge Corona findet das Meeting online statt.
Der Clubpräsident übergibt das Wort Elmar Kämpfen. Er berichtet über das Land des Glücks im Himalaya «Bhutan».
Vor ca. drei Jahren, ist Elmar Kämpfen (HYDRO Exploitation) zusammen mit der ETH Lausanne und dem Ingenieurbüro Bonnard & Gardel geschäftlich nach Bhutan gereist. Die HYDRO Exploitation hatte den Auftrag zusammen mit der nationalen Wasserkraftgesellschaft von Bhutan ein Kompetenzzentrum für Wasserkraftwerk aufzubauen.
Bhutan hat eine ähnliche Fläche wie die Schweiz mit 38'394 km2 (CH 41'285 km2), 750'000 Einwohner, 80% des Landes befindet sich über 2'000 m. ü. Meer. 70 % der Fläche Bhutans ist mit Wald bewachsen. Bhutan ist das einzige CO2 neutrale Land der Welt. Das Land hat ein Wasserkraftpotential von 25 TW, ausgebaut bis heute sind 1.5 TW, im Vergleich die Schweiz hat 18 TW ausgebaut. Der Gangkhar Puensum (7'570 m ü. Meer) ist vor dem Kula Kangri der höchste Berg Bhutans und zugleich der höchste unbestiegene Berg der Erde. Die Religion spielt für Bhutan eine besonders starke Rolle. Die Staatsreligion Buddhismus ist bei ca. 70 % der Bevölkerung, gefolgt von Hinduismus mit ca. 30%. Das Staatsoberhaupt ist der König (Dynastie Wangchuck), er ist seit 2006 im Amt und der fünfte Drachenkönig. Der König ist allgegenwertig. Seit 1999 hat das Land Fernsehen, Natelverbindung gibt es erst seit 2004. Nach Bhutan gibt es keine Direktflüge. Man fliegt mit Zwischenstopp von Nepal, Indien, Thailand, Bangladesch oder Singapur in das Land des Glücks. Die Reise über Delhi erfolgt mit atemberaubender Aussicht entlang des Himalayagebirges. Der Flughafen Paro ist der einzige internationale Flughafen in Bhutan. Der Flughafen befindet sich auf einer Höhe von 2'236 m. ü. Meer. Der Anflug zum Flughafen gilt als schwierig und ist nur für erfahrene Piloten geeignet. Es gibt nur wenige Piloten, welche die Zulassung haben in Paro zu landen. Die Hauptstadt von Bhutan ist Thimphu. Die Stadt liegt in einem Tal im westlichen Landesinnern. Die Stadt ist nicht nur Regierungssitz, sie ist auch für ihre buddhistischen Stätten bekannt. Der gewaltige Tashichho Dzong mit Blattgold-Dach ist ein befestigtes Kloster und zugleich Regierungspalast.
Oberhalb der Stadt wurde eine gigantische, über 50 Meter hohe, vergoldetet Buddha-Statue gebaut, welche von einem Hügel aus den Süden Thimphus, die Hauptstadt Bhutans, überblickt.
Die Stadt zählt ca. 115'000 Einwohner. In der Stadt gibt es keine Ampeln, der Verkehr wird von Polizisten geregelt.
Generell werden in Bhutan keine Tiere getötet, das Fleisch wird aus Indien importiert. Das Nationaltier Bhutans ist der Thakin. Der Thakin ähnelt der Ziege und dem Rind stark. Der Thakin ist optimal an seinen Lebensraum im Hochgebirge Bhutans angepasst. Der Kletterkünstler ernährt sich nur von Pflanzen und hat nahezu keine natürlichen Feinde.
Die Kira ist die Nationaltracht der Frauen in Bhutan. Die Kira ist ein knöchellanges Kleid, welches aus einer ca. 1.4 m weiten und 2-3 m langen gewobenen Stoffbahn besteht. Der soziale Status wird durch die Muster, die Farbwahl und die Verzierungen des Stoffes ausgedrückt. Der Gho ist eine traditionelle Kleidung von Männern in Bhutan. Der Gho besteht aus gewobenem meist kariertem, manchmal unifarbenen und zum Teil aufwändig gemustertem Stoff. Fertig ausgezogen sieht ein Gho ähnlich aus wie ein fast knielanger Bademantel.
Die Reise von Thimphu nach Gelephu dauerte 2 Tage für 220 km. Die Strassen in Bhutan sind sehr schlecht ausgebaut. Die Reise führte über den Dochula Pass, vorbei an Heilige Quellen, Chorten (Stupas), Landschaften, welche an die sonnigen Halden des Wallis erinnert. Die «Wasserkraft-Crew» wurde während Ihrer Reise mit traditioneller Küche verpflegt. Zur traditionellen Küche gehört Dal ein Linsengericht, Fladenbrot und der zuckersüsse Masala Chai-Tee.
Die Reise in den tropischen Süden führte zu den Kraftwerken Chukka (1. Inbetriebsetzung 1979) und Tala (1. Inbetriebsetzung 2007). Übernachtet wurde in Guesthouses von Druk Green Power Corporation in Tala.
Pünktlich um 19.30 Uhr wird das virtuelle Meeting geschlossen.
Berichterstatterin Melanie Pfammatter
