Unser Gastreferent Joel Schmid stellt sein Engagement im Hilfsprojekt KamerunGO! vor.
Kamerun liegt in Zentralafrika und hat rund 27 Millionen Einwohnern. Die grössten Städte sind die Hauptstadt Yaoundé und die Hafenstadt Douala. Das Bruttoinlandprodukt beträgt 34 Milliarden USD. Die Lebenserwartung beträgt nur rund 60 Jahre und die Ärztedichte entspricht 0.9 Ärzte pro 10'000 Einwohner.
KamerunGO! wurde 2017 von Ursina Sprenger und Honoré Moundo gegründet. Der Verein ist eine humanitäre Non-Profit Organisation mit Sitz in Winterthur. Honoré Moundo stammt ursprünglich aus Kamerun und lebt seit über 20 Jahren in der Schweiz. Er ist das Bindeglied zwischen den beiden Ländern und ein wesentlicher Grund, dass das Projekt auch erfolgreich funktionieren mag. Der Verein hat sich zum Ziel gesetzt, das Gesundheitssystem in Kamerun nachhaltig zu verbessern. Dabei achten sie darauf, dass das Projekt allen Menschen zugutekommt, unabhängig von Konfession, Geschlecht oder Ethnie und es wird eine enge Zusammenarbeit mit der lokalen Bevölkerung angestrebt. Zu diesem Zweck wurde zusätzlich zum Verein in der Schweiz die lokale NGO Hope and Life Cameroun gegründet.
Die medizinische Versorgung der Menschen Kameruns ist in einem desolaten Zustand. Die WHO hält fest: Krankenhäuser zerfallen, sind ungenügend eingerichtet und erfüllen nicht einmal minimale Hygienevorschriften. Viele medizinische Geräte sind alt, kaputt und können vor Ort nicht gewartet werden. Oftmals sind in Kliniken nur wenige oder gar keine Ärztinnen und Ärzte angestellt. Deswegen werden die Behandlungen oftmals vom Pflegepersonal durchgeführt – darunter auch Operationen, die eigentlich dringend von fachkundigen Chirurginnen und Chirurgen durchgeführt werden müssten. Aufgrund eines weitgehend fehlenden Gesundheitssystems hat der Grossteil der Bevölkerung keinen oder nur sehr bedingt Zugang zu medizinischer Versorgung.
In den letzten beiden Jahren konnte ein Gesundheitszentrum in der Agglomeration von Douala errichtet werden. Als Executive Manager wurde im April 2018 Samuel Mpome angestellt. Daneben führte der Verein eine grosse Zahnhygiene Kampagne in den Schulen durch. Ziel soll es auch sein, den Wissenstand der ausgebildeten Ärzte zu erweitern, indem Schulungen angeboten werden. Das Gesundheitszentrum beinhaltet 2 Behandlungszimmer, ein Labor, ein Lager und 4 Zimmer für den stationären Aufenthalt. Die Einrichtungen stammen grösstenteils aus alten Schweizer und Deutschen Spitälern. Im Jahr 2019 konnten bereits 985 Patienten erfolgreich gegen verschiedene Krankheiten wie Malaria, Arthrose, Übergewicht und weitere behandelt werden.
Als nächstes soll ein Verbrennungsofen gebaut werden, damit die medizinischen Abfälle entsorgt werden können. Eine weitere Kampagne mit Fokus auf Kinder und Mütter wurde bereits lanciert. Parallel dazu laufen immer wieder Schulungen und Präventionsarbeiten. Zudem soll das bestehende Gesundheitszentrum laufend ausgebaut werden.
Link zum Projekt bzw. Verein: Unser Projekt - KamerunGO!
