Elektromobilität

Montag, 16. Juli 2018 18:30, Flugplatz Turtmann
Referenten/innen: Matthias Sulzer
Veranstalter:
  • Bruno Rieder

Elektrofahrzeuge im Test – Ein Erfahrungsbericht
Am 16.07.2018 hatten wir im Rahmen eines Rotary-Treffen die Gelegenheit, einige Elektro-Fahrzeuge hautnah zu testen und zu erleben und dabei unter anderem auch unseren Kenntnisstand zur Elektromobilität zu erweitern. Unterstützt wurden wir dabei von Matthias Sulzer, Dozent an der ETH Zürich und Forscher an der EMPA. Elektrofahrzeuge sind auf dem schweizerischen Automobilmarkt derzeit noch zu einem relativ geringen Prozentsatz vertreten. Entsprechend gering war der Anteil der Neuzulassungen im Vorjahr. Dennoch lässt sich schon jetzt erahnen, dass die Zulassungszahlen für solche Fahrzeuge auch wegen der Förderung der Elektromobilität allmählich steigen werden.

Der erste Eindruck vieler Elektrofahrzeuge ruft zunächst ein Lächeln hervor, was oftmals am gewöhnungsbedürftigen Design liegt. Beobachtet man den Markt jedoch genauer, lassen sich durchaus attraktive Modelle beispielsweise von Tesla finden. Die Elektromobilität kann seit 1910 eine recht lange Geschichte aufweisen. Die ersten Fahrzeuge im Massenmarkt waren Elektrofahrzeuge, die jedoch wegen geringer Effizienz schnell von Benzin- und Dieselfahrzeugen abgelöst wurden. Die damalige Problematik ähnelte in etwa der heutigen Situation, es zeigte sich schwierig, genügend Energie für einen alltagstauglichen und effizienten Gebrauch der Fahrzeuge zu speichern. Hier ist vor allem das Potential der Batterieentwicklung ausschlaggebend für die weiteren Entwicklungen im Bereich der Elektromobilität.

Fakten:
Bei konventionellen Fahrzeugen mit Benzinbetrieb werden aus 100% Energie lediglich 20 Prozent auf die Räder übertragen. Bei elektrisch betriebenen Fahrzeugen beträgt die reale Energieausbeute derzeit 60%. Damit ist der Elektroantrieb 3x effektiver als konventionelle Antriebe. Auch wenn diese Erkenntnis weit verbreitet ist, braucht es einen weiteren Schritt, um von Benzin auf Elektro zu wechseln. So wie beispielsweise der Wechsel von der Ölheizung auf die Wärmepumpen-Technologie vollzogen wird.

Auch wenn für das Elektroauto Strom erzeugt und gespeichert werden muss, ist der schlussendliche CO2 Ausstoss immer noch geringer, als mit benzingetriebenen Fahrzeugkonzepten. Wird Strom aus Wasserkraft eingesetzt kann um die 60% umweltfreundlicher und sparsamer gefahren werden. Dabei ist das volle Potential der Elektromobilität längst nicht ausgeschöpft. Auch wenn die Leistung der Fahrzeuge durchaus beachtlich und vollkommen ausreichend ist, mangelt es oft noch an der Reichweite. In einem vergleichsweise kleinen Land wie der Schweiz mag das nicht so stark ins Gewicht fallen, sind hier doch mittlerweile auch ausreichend Ladestationen für den ersten Bedarf geschaffen. Dazu kommt, dass moderne Navigationssysteme in den Fahrzeugen die erreichbaren Strom-Tankstellen anzeigen und sich per App auch die entsprechenden Ladesäulen reservieren lassen.

Die Preise für Elektrofahrzeuge sind derzeit noch vergleichsweise hoch. So kostet der Tesla X um die CHF 90'000, der Tesla S CHF 70'000. Schwierig erscheint auch der Lebenszyklus der Batterie, die derzeit nach 7 bis 8 Jahren ausgetauscht werden muss und immerhin um die CHF 8'000 kostet. Dabei sind die Batterien recyclingfähig.

Rot. Kerstin Wenger

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