Rotary
Brig: Clubmeeting / 24.02.2025 / Restaurant Stockalperhof
Egli und Zander aus dem Wallis – Lukas Theiler CEO
Valperca AG, Raron
Präsident Markus Lehner begrüsst die Rotarierinnen und
Rotarier zum Referat von Lukas Theiler, CEO Valperca AG zum Thema Egli und
Zander aus dem Wallis.
Nach einer kurzen Einführung zu seinem persönlichen
Werdegang vom Informatiker und Psychologe zum CEO der Valperca AG thematisiert
Lukas Theiler die Firmenentwicklung, die Brutanlage in Chavornay, die
Produktion in Raron und Susten sowie die Herausforderungen im Fischgeschäft.
Firmenentwicklung:
1994: erste Versuche im Lac Neuchâtel und Bau einer
Brutanlage für Egli (Label Percitech)
2009: Bau Egli Anlage in Raron, Valperca entsteht
2016: Swifish beginnt die Zucht von Zander, Ziel: Landwirte mit
Satzfischen beliefern
2023: Nachlassstundung, Übernahme durch Investoren um Oliver
Hess
2024: Übernahme der Zander Anlage in Susten (inkl. Assets
von Swifish) durch Valperca
2025: Konsolidierung Zucht, Brutanlage in Lyss wird
geschlossen und nach Chavornay übersiedelt
Brutanlage in Chavornay:
Egli und Zander Laichen 1x pro Jahr und brauchen etwa ein
Jahr zum Wachsen. Für eine kontinuierliche Produktion werden Elterntiere in
verschiedenen Jahreszeiten gehalten (Steuern von Licht und Wassertemperatur). 7
Personen produzieren pro Jahr 2.4 Mio. Egli in 6 Batches sowie 200'000 Zander
in 4 Batches. Die Jungfische werden bis 15/20gr gross, bis sie ins Wallis
transportiert werden.
Produktion im Wallis:
Das Quellwasser vom Lötschberg kommt mit 120 Liter/Sek. bei
einer Temperatur von 17 Grad in die Anlage von Raron und wird auf 20 Grad
erhitzt. 5 Personen betreiben die Anlage in Raron. 25 Personen arbeiten in der
Fischverarbeitung. In Susten (ex. Kaperski, ex Swifish) arbeiten 10 Personen.
In allen Standorten sind Kreislaufanlagen im Einsatz sowie Trommelfilter,
Biofilter, CO2-Entgaser. Das Wasser wird mit CO2 angereichert. 97% des Wassers
können wieder genutzt werden. Die Halle in Raron erstreckt sich über 5’000m2
mit 35 Fischtanks zwischen 25 und 130m3. Ziel ist es beste Bedingungen zu
schaffen, damit sich die Fische wohl fühlen und stressfrei wachsen können. Dazu
gehören qualitative Kontrollen, Verhalten, Wasserqualität und die Sortierung
der Fische nach Grösse.
Fisch- Verarbeitung:
Wöchentlich werden 10t Egli zu 40g Filets und 2.5t Zander zu
200g Filets verarbeitet. Das Filetieren erfolgt von Hand. Innerhalb von 48h
kann in der ganzen Schweiz geliefert werden. Die Fische sind zu 100% aus der
Schweiz, totale Rückverfolgbarkeit, garantiert Antibiotika-frei und PFAS-frei.
Der Vertrieb erfolgt zu 40% über Grosshandel (Coop u. Migros sind grösste
Abnehmer) und 55% Comestibles sowie wie Privatkunden (Raron: Direktverkauf).
Herausforderungen:
Junge Industrie geprägt durch Forschung und Entwicklung, gesponsort
durch grosszügige Gönner. Hohe Kosten (Personal, Energie, Fischfutter).
Aquakultur ist keine Landwirtschaft, somit nicht subventioniert und zu 100% dem
Markt (Ausland) ausgesetzt. Wirtschaftliche Nachhaltigkeit ist die Herausforderung.
Die Fragerunde wurde rege genutzt. Präsident Markus Lehner
dankt Lukas Theiler für das interessante Referat und übergibt ihm das
traditionelle Referentengeschenk. Die Rotarierinnen und Rotarier lassen den
Abend bei einem Imbiss und Ceviche mit Koriander ausklingen.
Kilian Nellen