Der Präsident Markus Lehner begrüsst die anwesenden Rotarierinnen,
Rotarier und Gäste im Stockalperhof in Brig. Er übergibt das Wort an Dr. iur. Eduard
Gnesa, welcher uns über die Trends in der internationalen Flucht- und Migrationspolitik
und deren Auswirkungen auf die Schweiz informiert.
Eduard Gnesa – geboren in Steg - weist einen beachtlichen
Lebenslauf auf, unter anderem war er für das Bundesamt für Migration tätig. Bei
der Begrüssung stellt er erfreulicherweise fest, dass auch Frauen unter den anwesenden
Rotarier zu finden sind.
Herr Gnesa startet seinen Vortrag mit Zahlen irregulärer Grenzübertritten
in Europa und verknüpft diese mit den aktuellen Gegebenheiten. Weiter zeigt er uns
verschiedene Fluchtursachen auf, darunter gehören unter anderem Krieg, Versagen
von Regierungen, wirtschaftliche und soziale Perspektivlosigkeit, Demografie,
mangelnde Schutzsysteme und Umweltzerstörung und nennt auch einige aktuelle Beispiele
dazu.
In Europa herrscht aktuell eine lasche Rückkehrpolitik und es sind
zirka 1 Million Asylgesuche hängig. Es ist für uns ein interessantes Faktum,
dass Asylanträge auch von Personen aus Venezuela und Kolumbien stammen, dies, da
sie ohne Visum nach Spanien reisen können.
Ziel ist es, die Asylverfahren zu beschleunigen sowie die
Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt zu fördern.
Aufgrund von Unterbringungsproblemen in den Kantonen, ist die Situation
in der Schweiz etwas angespannt. Die Migrationsaussenpolitik soll intensiviert
werden, ein Beispiel ist die Migrationspartnerschaft mit Tunesien. Diese wurde
im Jahr 2012 abgeschlossen mit einem Rückübernahmeabkommen.
Es gibt zwei Vorschläge die Asylverfahren zu überarbeiten:
1)
Reform des EU-Asylsystems
2)
Auslagerung von
Asylverfahren in Drittstaaten, jedoch muss
in dem entsprechenden Drittstaat der Schutz der Flüchtlinge
gewährleistet sein. In der EU bestimmt der europäische Gerichtshof diese
Voraussetzungen, in der Schweiz jedoch, werden diese Voraussetzungen
eigenständig festgelegt.
Fazit:
-
Migration pragmatisch
steuern
-
Gemeinsame Lösungen mit der
EU
-
Schutz von Flüchtlingen vor
Ort und in Nachbarstaaten von Konflikten
-
Abschluss von
Migrationspartnerschaften mit Rückübernahmeabkommen
-
Integration von
Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt fördern
Damian Bumann vom Lions Club Oberwallis informiert kurz über das
Projekt von Schwester Augusta in Indien, um neue Schulplätze schaffen zu
können.
Besten Dank für diesen interessanten Vortrag.